Er teilte seine Hoffnung auf den Vater
allen Menschen mit.

Er gibt uns An-Teil
am ewigen Reich des Vaters.

Leben teilen,
Hoffnung mit-teilen,
An-Teil nehmen
An-Teil geben.

Dieser wurde
in der Kommunion
ein Teil von uns.

Unser neues Jahresthema heißt „Leben teilen“ genau, wie das Motto des Katholikentages 2022 in Stuttgart. Entlehnt ist dieses Thema bei unserem Diözesanpatron dem Hl. Martin. Indem er seinen Mantel teilte, gab er dem Bettler neue Hoffnung und seinem eigenen Leben eine entscheidende Wendung: vom Soldat zum Bischof. Unser Adventsfenster führt uns hin zu dieser Szene auf dem Marktplatz von Amiens, wir nehmen die Perspektive von Martin ein, der seinen Mantel aus rotem Wollstoff teilt, der Bettler streckt ihm die Arme entgegen, um das Mantelteil anzunehmen. Am Rand des Wollstoffs schaut ein schmaler Streifen fein gewebter, mit Goldfäden durchsetzter Paramentenstoff, aus dem sonst Messgewänder hergestellt werden, hervor. Dieses Motiv wird uns durch alle vier Fenster begleiten: ein Allerweltsstoff und ein Paramentenstoff bringen Erde und Himmel zusammen. Durch das Teilen erhalten wir Anteil am Reich Gottes. Wir werden verwandelt, Christus leuchtet durch uns. Martins Leben ist ganz praktisch aus beiden Stoffteilen gewebt: aus dem roten Wollstoff, seinem Soldatenmantel, den er mit dem Bettler teilt und aus dem Paramentenstoff, aus dem später sein Bischofsgewand sein wird, wenn er zum Bischof von Tour wird.

Unser neues Jahresthema heißt „Leben teilen“ genau, wie das Motto des Katholikentages 2022 in Stuttgart. Entlehnt ist dieses Thema bei unserem Diözesanpatron dem Hl. Martin. Nach dem geteilten Mantel erwartet uns heute der geteilte Baum der Erkenntnis, gibt den Blick frei auf Adam und Eva. Unter dem Blätterdach aus grobem Wollstoff schaut auch hier golddurchwirkter Paramentenstoff hervor: Gott verlässt uns nicht, auch nicht nach der Vertreibung aus dem Paradies. „Zukunft teilen“ ist heute unser Thema: mit dem Biss in den Apfel beginnt für uns Menschen die Verantwortung für unser Tun. Wir können nichts ungeschehen machen und alles, was wir in der Gegenwart nicht teilen, wird für zukünftige Generationen nicht mehr zur Verfügung stehen. Das gilt sowohl für die Ressourcen unserer Erde als auch für immaterielle Dinge wie Traditionen, Glauben und auch unserer Kirche. In einer Geschichte von Marie Luise Kaschnitz, schlägt Eva Adam vor, einfach in den Garten zurück zu gehen, eine Lösung, die vielleicht auch uns manchmal naheliegend erscheint, frei nach dem Motto: früher war eh alles besser. Aber: Es gibt keinen Weg zurück, das Tor zum Garten ist verschlossen. Die Sehnsucht nach dem Paradies entbindet uns gerade nicht von der Verantwortung für die Zukunft, sondern verpflichtet uns, unseren Kindern so viel Paradies wie nur irgendmöglich zu vererben.

Unser neues Jahresthema heißt „Leben teilen“ genau, wie das Motto des Katholikentages 2022 in Stuttgart. Entlehnt ist dieses Thema bei unserem Diözesanpatron dem Hl. Martin. Heute schauen wir einem Engel über die Schulter, der grobe Leinenstoff teilt sich in seine Flügel, auch diesmal schimmert goldgewebter Paramentenstoff hervor, eine Ahnung davon, dass Engel irdische und himmlische Wesen zugleich sind. „Sehnsucht teilen“ ist unser Adventsfentster heute überschrieben. In unserer heutigen Welt werden wir Menschen häufig reduziert auf unsere Biologie und Chemie, mehr und mehr werden wir zu Handlangern einer technisierten und digitalisierten Welt und es stellt sich die Frage, ob der Mensch in der Zukunft überhaupt noch gebraucht wird oder ob nicht Hochleistungsrechner die menschliche Leistung billiger und effizienter liefern könnten. Aber was macht uns Menschen aus, was unterscheidet uns von anderen Lebewesen und Hochleistungsrechnern? Unter den Flügeln des Engels sind Menschen, die tanzen, musizieren, lesen. Was uns Menschen einzigartig macht in Gottes Schöpfung, ist, dass wir so etwas wie Sehnsucht spüren können und diese auch auf vielfältige Weise ausdrücken können. Diese Sehnsucht hat uns Menschen immer angetrieben und viele Entwicklungen, gute wie schlechte, ermöglicht: großartige Musik, Literatur, Architektur aber auch größenwahnsinnige Staatenlenker und ausbeuterische Wirtschaftsbosse. Ohne Sehnsucht verlieren wir unser Menschsein, wir sind verantwortlich, unsere Sehnsucht zu teilen, damit nicht nur die Sehnsüchte einiger Weniger, die laut schreien und vehement kämpfen, in Erfüllung gehen.

Unser neues Jahresthema heißt „Leben teilen“ genau, wie das Motto des Katholikentages 2022 in Stuttgart. Entlehnt ist dieses Thema bei unserem Diözesanpatron dem Hl. Martin. Heute ist wieder ein geteilter Mantel auf unserem Bild: es ist der Umhang Marias, der der kleinen Familie, die das göttliche Kinder erwartet, Schutz gibt. Auch hier lugt unter dem Alltagsstoff aus Leinen der violette Paramentenstoff hervor: violett, die Farbe der Buße erinnert uns, dass uns der Erlöser geboren wird, die goldenen Fäden strahlen direkt in die Krippe, wo sich Himmel und Erde verbinden. „Leben teilen“ nirgendwo geschieht das direkter als in den Familien, deshalb benötigen gerade sie den besonderen Schutz der Gesellschaft. Mit diesem Fenster schließt sich der Stern aus Alltagsstoffen und Paramentenstoffen: der Stern von Bethlehem, der Himmel und Erde zusammenbringt, will nicht nur an Weihnachten eine gefühlsduselige Wohlfühlatmosphäre in unsere Stuben zaubern sondern weit darüber hinausleuchten und auf Dauer unser Leben durchdingen. Dieses kleine Glaubensbekenntnis von Martha Böttger kann uns vielleicht dieses Licht zeigen: