Am  21. Dezember 2025

gott sw

 
Der Name des Kindes ist: Immanuel, Gott mit uns. Das ist eine gute Nachricht. Sie steht im Buch des Propheten Jesaja. In der ersten Lesung haben wir dieses gute Wort gehört. Wir wollen diese Lesung verstehen und das Evangelium, heute am Vierten Advent. Wir fragen: Was ist tatsächlich geschehen, damals in Jerusalem vor 2760 Jahren? Mächtige Feinde belagern die Stadt, der König von Damaskus, der König von Samaria. Sie wollen Jerusalem erobern. Es sieht nicht gut aus für die Stadt, für ihre Bewohner, für ihren König Ahas. Sie haben furchtbare Angst, Todesangst. Da wird der Prophet Jesaja zum König Ahas gesandt. Er hat eine Botschaft von Gott an den König: Erbitte dir ein Zeichen vom Herrn, wie es weiter geht. Doch Ahas ist wie gelähmt vor Angst. Er will kein Zeichen; es könnte ja ein böses Omen sein. Jesaja erwidert: Dann wird Gott dir von sich aus ein Zeichen geben. Seht, die junge Frau wird ein Kind empfangen. Sie wird einen Sohn gebären. Sie wird ihm den Namen Immanuel, Gott mit uns, geben. Wer ist diese junge Frau? Im hebräischen steht hier das Wort „alma“, übersetzt „junge Frau“ oder „Jungfrau“. Wer ist sie? Ist es eine Prinzessin? Ist sie gar die Frau des Königs? Ist das Kind der Thronfolger? Oder wer sonst? Generationen von Bibelwissenschaftlern haben mit diesen Fragen gerungen. Ich entscheide mich für die einfachste Version einer Antwort. Jesaja sagt: Gott wird euch retten, nicht in Tagen, nicht in Monaten. Es wird länger dauern, solange wie eine Schwangerschaft dauert, neun Monate, solange wie es dauert, bis ein Kind herangewachsen ist. Noch bevor das Kind versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Königen dich das Grauen packt. Die Belagerung wird zu Ende gehen. Ihr werdet gerettet. Das sagt auch der Name des Kindes: Immanuel, Gott mit uns. Gott, der Herr, wird uns retten, ganz sicher. Wir kommen zur zweiten Frage: Was sagt uns die Lesung über unseren Glauben an Gott, an Jesus Christus? Matthäus, der Evangelist, er nimmt die Worte des Propheten Jesaja in sein Evangelium auf. Das macht Matthäus gerne. Was im Alten Testament vorausgesagt ist, das geht jetzt im Neuen Testament in Erfüllung, in Jesus von Nazareth. Verheißung und Erfüllung, das ist das Grundprinzip im Matthäusevangelium. Matthäus verwendet in seinem Evangelium so viele Zitate aus dem Alten Testament wie kein anderer Evangelist. Er sagt: Was beim Propheten Jesaja vorausgesagt ist, das geht in Jesus in Erfüllung. Die Jungfrau Maria empfängt ein Kind und bringt es zur Welt. Jesus, er ist der Immanuel, Gott mit uns. Es folgt die dritte Frage: Was sollen wir tun? Immanuel, Gott mit uns, diese Zusage gilt auch uns, in guten Zeiten, in schlechten Zeiten. Wir leben in unruhigen Zeiten. Der Krieg in der Ukraine, wird er bald zu Ende gehen oder kommt er zu uns? Die Wirtschaft schwächelt. Das Leben ist teuer, Wohnen, Heizen. Wir leben aber auch in guten Zeiten. Bald ist Weihnachten. Wir freuen uns auf ein paar ruhige Tage. Wir freuen uns, Zeit zu verbringen mit Menschen, die uns wichtig sind. Wir schließen mit der vierten Frage: Was dürfen wir hoffen? Was wird sein ganz am Ende, im Himmel, in der Ewigkeit? Alle Kriege sind vorbei. Es herrscht Frieden für alle, denn Gott ist mit uns, für immer, Immanuel.

Pfarrer Dr. Bernhard Lackner 

Bildnachweis
  • Hl. Familie im Stall - KI-generiert
  • Kampf um Jerusalem, Gillis van Valckenborch - WIKIMEDIA COMMONS