am 27. Dezember 2020
Lasst frischen Wind rein 2.0. Das ist unser Jahresthema. Lasst frischen Wind rein 2.0. Warum 2.0? Weil wir dieses Thema im vergangenen Jahr nicht wirklich umsetzen konnten. Vieles musste abgesagt werden. Deshalb jetzt der zweite Versuch. Lasst frischen Wind rein 2.0. Frischer Wind. Das ist der Heilige Geist. Was wissen wir über ihn?
In fast 2000 Jahren Kirchengeschichte haben sich die Theologen viele Gedanken gemacht. Unter anderem diesen: Der Heilige Geist wirkt in den Sakramenten. Sakramente sind heilige Zeichen, in denen uns Gott nahekommt. Der Heilige Geist bewirkt, dass aus alltäglichen Zeichen wie Wasser, Öl, Brot und Wein heilige Zeichen werden: Taufe, Firmung, Beichte, Krankensalbung, Ehe, Priesterweihe und Eucharistie. Bevor der Priester am Altar die Worte spricht, die Jesus beim Abendmahl gesprochen hat, breitet er die Hände über Brot und Wein aus. Er bittet den Heiligen Geist, er möge auf diese Gaben herabkommen. In der orthodoxen Kirche ist diese Herabrufung des Geistes, die Epiklese, der entscheidende Moment in der Feier. Von da an sind nicht mehr Brot und Wein auf dem Altar, sondern Leib und Blut von Jesus Christus. Gott ist uns nahe in Brot und Wein. Die Eucharistie ist uns kostbar. Das ist uns in den vergangenen Monaten erneut bewusst geworden. Von März bis Mai war die öffentliche Feier der Heiligen Messe verboten. Die Kommunion zu empfangen war praktisch nicht möglich. Die Erstkommunion musste verschoben werden, vom Frühjahr in den Herbst. Noch kurz vor der zweiten Pandemiewelle konnten wir Erstkommunion feiern. Zwei Gottesdienste in Böfingen. Drei in Jungingen. Alle Kinder konnten teilnehmen, dazu ihre Eltern, Geschwister, Paten und Großeltern. Alle waren gesund. Es waren ruhige Gottesdienste, konzentriert auf das Wesentliche. Wir alle waren und sind sehr dankbar für das, was wir tun konnten. Für das, was ein anderer für uns getan hat. Einer, der immer am Werk ist, wenn wir Gottesdienst feiern. Das Wesentliche im Gottesdienst machen wir nicht selbst. Das wird uns geschenkt. Wir sind dankbar dafür. Das griechische Wort „Eucharistia“ heißt ja wörtlich übersetzt „Danksagung“. Wir danken Gott für das, was er uns schenkt. Das Fest der Erstkommunion ist auch ein Fest der Familie. Daran denken wir heute, am Fest der Heiligen Familie. Der Heilige Geist wirkt in den Sakramenten. In diesem Jahr bei der Erstkommunion war der Anlauf etwas länger. Lasst frischen Wind rein 2.0 eben.
Pfarrer Dr. Bernhard Lackner